Eberhard Bitter

Tanz-Zeichen-Performance

„… Doch nicht nur wir als Betrachter lassen die Bildteile und Motive in Austausch und Beziehung miteinander treten, der Maler selbst stellt eine bestimmte Form des Kommunizierens dar. Viele seiner Bilder sind von der ‚Contact-Improvisation‘ inspiriert, einer spontan-tänzerischen Aktion, in welcher sich der Dialog der Körper frei entwickeln kann, und zwar jenseitig unserer stereotypen Bewegungsabläufe und Körperhaltungen. Die Contact-Improvisation buchstabiert ein neues Alphabet der Körpersprache, rätselhaft bisweilen, überraschend im Gestus, offen gegensätzlich und kaum abschließend zu deuten. …“ Dr. Hermann Ühlein

2017: Burg Wertheim, Neues Archiv

Veranstalter: ART-isotope
Tänzer: Esther Regler und Marcus Baierling (Conimpro Würzburg)
Zeichner: Eberhard Bitter

2017: Essen

Veranstalter: Kunstverein Essen-Werden
Tänzer: Jöelle Valterio, Rolf Schulz
Musik: Jan Arlt (Piano)
Film: Elham Vahdat
Zeichner: Eberhard Bitter

In seiner Eröffnungsrede auf Burg Wertheim ergänzt der Laudator Gunter Schmidt: „Es gibt Hände, die zugreifen, Beine die großen Schrittes aufsteigen. Die Figuren scheinen miteinander zu agieren in einer Mischung aus erotischem Kampf und einer Suche nach dem richtigen Weg, nach irgendeinem Weg. Das Geflecht der Arme hat etwas Tastendes und Suchendes an sich. Es gibt Fragezeichen und ein paar behutsame Ausrufezeichen, es gibt Griffe ins Leere und es gibt unterstützende Gesten. Jedenfalls herrscht kein konkurrenzhaftes Gerangel. … Tatsächlich lässt sich Eberhard Bitter durch Aktionen rhythmischer Performance zu seinen Menschentürmen inspirieren. Was er daraus macht, ist mehr, als akademische Körperstudien, wie sie in der Ausbildung der Kunstakademien vorkommen. Denn die Figurengruppe verharrt nicht in erstarrter Bewegung, sondern der Künstler reagiert auf real sich vollziehende Bewegungen, spürt deren Grundrhythmik nach und setzt sie um in Zeichenschrift und Bildkomposition. … Eine Interaktion zwischen Tanzenden und dem ‚protokollierenden‘ Zeichner. Das ist was Rares, was Besonderes und bildet im Rahmen dieser Vernissage ganz sicher einen feinen Höhepunkt. … Dass jede Aktion dieser Art anders verläuft, ist klar, denn alles kommt aus dem Moment des Spontanen und Improvisierten.“